
Das Forum Nachhaltiges Leipzig unterstützt die Klimaschutzleitstelle der Stadt. Dabei findet eine enge Zusammenarbeit insbesondere mit der L-Gruppe, der Handwerkskammer und der Verbraucherzentrale statt. Zudem hat das Forum Nachhaltiges Leipzig zur Erarbeitung und Initiierung eines Klimaschutz-Sofortprogramms für 2020/21 beigetragen, sowie an der Organisation der Leipziger Klimakonferenzen mitgewirkt. Außerdem werden verschiedene Akteure und Initiativen bei der Umsetzung ihrer Projekte für Klimaschutz beraten und unterstützt. Ein wichtiger nächster Schritt hin zur Erreichung der Klimaschutzziele ist der Aufbau einer regionalen Klimaschutzagentur zur stärkeren Nutzung regenerativer Energien in der Region.

Die Geschäftsstelle des Forum Nachhaltiges Leipzig unterstützt die Klimaschutzleitstelle der Stadt Leipzig. So wurde eine Methode zur Prüfung von Stadtratsbeschlüssen auf die Wirkungen für den Klimaschutz erarbeitet. Auch in der Steuerungsgruppe zum European Energy Award (EEA) wirkt das Forum mit. Dieser Award zeichnet kommunales Engagement im Bereich Energieeffizienz und Klimaschutz aus. Im Jahr 2011 wurde Leipzig erstmals ausgezeichnet und trägt seitdem den Titel "Europäische Energie- und Klimaschutzkommune". Inzwischen wurde sogar der Gold-Status erlangt, der für besondere Leistungen im kommunalen Klimaschutz vergeben wird. Weitere Unterstützung durch das Forum erfährt die Stadt in der Koordinierungsgruppe zur Energieberatung für einkommensschwache Haushalte.

Am 30. Oktober 2019 hat die Ratsversammlung den Klimanotstand für Leipzig ausgerufen. Der Beschluss des Stadtrates war ein wichtiger Impulsgeber zur Verstärkung der Klimschutzaktivitäten in Leipzig. Daraus folgend wurde ein Sofortmaßnahmen-Programm für die Jahre 2021/22 erarbeitet. Das Forum Nachhaltiges Leipzig organisiert dazu einen Diskussions- und Abstimmungsprozess mit den städtischen Akteuren und zivilgesellschaftlichen Initiativen, um ein ambitioniertes Programm auf den Weg zu bringen. Dieses umfasst 24 kurzfristige Handlungsschritte für die Kommunen in den sechs wichtigen Handlungsfeldern Nachhaltige Stadtentwicklung, Effiziente kommunale Gebäude, Saubere Energieversorgung, Nachhaltige Mobilität, Kommunikation, und Ernährung. Mit dem Sofortmaßnahmenprogramm soll das kommunale Klimaschutzziel erreicht werden, bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu werden.

Das Forum Nachhaltiges Leipzig arbeitet an dem Aufbau einer regionalen Klimaschutzagentur in Leipzig. Durch die Arbeit dieser Agentur sollen die Potenziale für Energieeinsparung sowie für die Nutzung regenerativer Energien in der Region deutlich stärker ausgeschöpft werden. Dazu sollen die potenziellen Akteure/Zielgruppen sensibilisiert, zielgenau informiert und bei der Vorbereitung und Durchführung von Maßnahmen unterstützt werden.
Die Klimaschutzagentur soll die Arbeit von Ingenieurbüros, freien Energieberatern und Handwerkern bei der Generierung von Aufträgen unterstützen, ohne deren Arbeit zu übernehmen. Daneben soll sie als Projektträger Mittel für innovative Projekte akquirieren und deren Umsetzung koordinieren. Die Umsetzung scheiterte bisher daran, eine Grundfinanzierung zu akquirieren. Der Aufbau einer solchen Agentur wird aktuell als wichtiges Instrument zur Umsetzung des Stadtratsbeschlusses zum Klimanotstand von 2019 weiter vorbereitet und abgestimmt.

Das Forum Nachhaltiges Leipzig hat die 1. Leipziger Klimakonferenz mitorganisiert, die am 6. November 2017 in der Leipziger Stadtbibliothek stattgefunden hat. Die Teilnehmerschaft bestand zur Hälfte aus Bürgerinnen und Bürgern, die über ein Zufallsverfahren persönlich eingeladen wurden und zur anderen Hälfte aus Fachleuten in den Bereichen Energie, Bauen und Verkehr. In acht Tischgruppen wurden dabei Vorschläge in folgenden Themenbereichen erarbeitet: Strom- und Wärmeversorgung, Energetische Stadtsanierung und energieeffizientes Quartier, Mobilität und Logistik, Ernährung und Konsum.
Die 2. Leipziger Klimakonferenz fand am 24. Januar 2019 statt. Dabei wurden ausgewählte Themen aus dem zuvor erarbeiteten Spektrum vorgestellt und konkretisiert. Die Ergebnisse beider Konferenzen fließen in die Fortschreibung des Leipziger Energie- und Klimaschutzkonzeptes ein.
Die 3. Klimakonferenz findet am 23. November 2020 statt, Corona-bedingt in digitaler Form. Über die wichtigesten Ergebnisse dieser werden Sie in Kürze hier informiert.

Das Forum Nachhaltiges Leipzig hat die Bildung einer AG Klimaschutz initiiert, um Akteure aus Zivilgesellschaft, Organisationen und Initiativen, Stadtverwaltung und Politik sowie Wirtschaft in einen gemeinsamen Dialog zu bringen und über Notwendigkeiten und Möglichkeiten im Bereich Klimaschutz zu diskutieren und zu beraten. Aus der AG Klimaschutz heraus wurden weitere Unterarbeitsgruppen gebildet, die im März 2020 alle ein erstes Mal (online) getagt haben:
AG Klimafolgenprüfung: Mit dem Beschuss zum Klimanotstand wurde u.a. festgelegt, dass alle Stadtratsvorlagen auf ihre Auswirkungen für das Klima zu prüfen sind. Wie dies methodisch möglich ist, wird in der Beratungsgruppe zur Klimafolgenprüfung diskutiert. Ausgehend von anderen Klima- und Nachhaltigkeitsprüfungen überlegt die Gruppe, was für die Stadt Leipzig praktikabel und ausreichend aussagekräftig sein kann, und sich in die bisherigen Verfahrensabläufe integrieren lässt.
AG Kommunikation: Eine der wichtigsten Maßnahmen im Rahmen des Klimaschutz-Sofortprogramms ist die deutliche Verstärkung der Informations- und Öffentlichkeitsarbeit rund um die kommunalen Klimaschutzthemen. Im ersten Online-Meeting der AG im März 2020 wurden grundsätzliche Ziele und Ideen für eine zielgruppenspezifische Kommunikationskampagne zusammengestellt, die auf der Basis des Klimaschutz-Sofortmaßnahmenprogramms 2021/22 umgesetzt werden könnten. Erste Ideen sind z.B. eine interaktive Plakatkampagne oder spezifische Klimaschutz-Challenges.

Das Forum Nachhaltiges Leipzig unterstützt die Gruppe „Omas for Future“ und die Stiftung Bürger für Leipzig bei einer Initiative zur Pflanzung von 600.000 Bäumen in Leipzig. Hauptsächlich im Leipziger Umland, aber auch im innerstädtischen Bereich soll für jeden Leipziger und jede Leipzigerin ein Baum gepflanzt werden, um die Stadt schöner und grüner werden zu lassen. Projektpartner ist die Stiftung Wald für Sachsen mit dem Leipziger OBM als Schirmherr. Mitwirken kann man durch Spenden, Teilnahme an den Pflanzaktionen, Bereitstellen von Flächen, und das Weiterempfehlen und -verbreiten der Aktion. Die erste Baumpflanzaktion fand am 24. Oktober 2020 statt. Auf der Fläche des Projekts „Peres“ bei Wischstauden im Leipziger Land wurden rund 25.000 Bäume gepflanzt.

Im Zuge der Fortschreibung des Leipziger Energie- und Klimaschutzprogramms haben wir am 17. März 2021 den digitalen Workshop "Zukunftsfähige Wärmeversorgung in Leipzig" moderiert. Die Teilnehmer:innen aus Klimabewegung, Politik, Verwaltung, Forschung und Wirtschaft diskutierten mit Dr. Maik Piehler, dem Geschäftsführer der Leipziger Stadtwerke. Ein Ergebnis: Die Fernwärme wird für Leipzig eine zunehmend große Rolle spielen, gleichzeitig muss auch das Potenzial für erneuerbare Energie im Stadtgebiet ausgeschöpft werden, zum Beispiel durch konsequente Photovoltaik-Nutzung von Dachflächen. Auch Energiesparpotenziale, etwa durch die energetische Gebäudesanierung, gilt es konsequent zu nutzen. Fest steht: Das Ziel der klimaneutralen Strom- und Wärmeversorgung bis 2040, das sich Leipzig gesetzt hat, kann nur durch städtische, unternehmerische und private Anstrengungen gemeinsam erreicht werden. Dafür braucht es gute Anreize, eine klare Kommunikation und weiterhin die aktive Beteiligung aller Akteur:innen.

Mit dem Workshop "Perspektiven des öffentlichen Nahverkehrs in Leipzig" wurde am 22. April 2021 die von uns moderierte Veranstaltungsreihe der Stadt zur Fortschreibung des Energie- und Klimaschutzprogramms fortgesetzt. Die Teilnehmer:innen diskutierten mit Ulf Middelberg, dem Geschäftsführer der Leipziger Verkehrsbetriebe, darüber, wie sich möglichst vielen Menschen für den ÖPNV gewinnen lassen. Mit einem Ausbau des Netzwes, Ergänzungen wie den "Flexa"-Servicemobilen und mit besonderen Abo-Angeboten sollen auch coronabedingt verlorene Fahrgäste zurückgewonnen werden. Klar wurde dabei auch: Um wirklich viele Menschen zum Umstieg auf den klimafreundlichen ÖPNV zu bewegen, muss er gegenüber dem eigenen Auto handfeste Vorteile im Alltag bieten. In diesem Sinne drängte die Runde auch auf mehr Flächengerechtigkeit, da der motorisierte Individualverkehr noch immer einen unverhältnismäßig großen Teil des öffentlichen Raumes beanspruche.