
Die Preisträger 2015: Mühlstraße 14 e.V., Christine Granz, NETZwerk blau gelb e.V., ANNALINDE gGmbH, DBFZ (v.l.n.r.), Foto: Roland Quester
Christine Granz erhält den Preis für ihr Lebenswerk. Die Jury würdigt das langjährige selbstlose und professionelle Wirken der Preisträgerin in der Seniorenarbeit. Frau Granz hat über viele Jahre Treffen und Ausflüge der Seniorengruppen der Kirchgemeinde Möckern-Wahren und wöchentliche Gedächtnistrainings mit den Senioren organisiert. Daneben hat sie auch viele individuelle, tröstende, aufbauende Gespräche an Krankenbetten geführt.
Frau Granz wird nicht nur von den Gemeindemitgliedern, sondern auch über die Grenzen der Gemeinde hinaus als Vorbild für bürgerschaftliches Engagement wahrgenommen. Sie steht damit stellvertretend für viele Menschen, die unermüdlich im Hintergrund für den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft wirken.
Die gemeinnützige GmbH ANNALINDE betreibt einen Gemeinschaftsgarten auf einer Brachfläche in Plagwitz hinter der Stadtteilbibliothek „Georg-Maurer“ und hat zusätzlich die ehemalige Gärtnerei Töpel in der Lützner Straße übernommen. Im Gemeinschaftsgarten können eigene Beete genutzt werden. Zusätzlich finden dort Treffen, Bildungsveranstaltungen und Pflanzenverkauf statt. Der Ort hat sich zu einem innerstädtischen Lernort für gesunde Ernährung und nachhaltigen Lebensstil entwickelt und ist gleichzeitig ein sozialer Treffpunkt.
Auf der Fläche der Gärtnerei in der Lützner Straße wird Obst und Gemüse nach den Kriterien des ökologischen Landbaus angebaut und – kombiniert mit anderen Produkten regionaler Anbieter – über Abo-Kisten vermarktet. Seit 2014 werden dort auch 10 Bienenvölker beherbergt. Geplant ist der Aufbau einer Pilzzucht.
ANNALINDE verbindet das Bedürfnis vieler junger Leute nach urbanem Gärtnern in Gemeinschaftsgärten mit der gezielten Ergänzung des Angebots an regionalen Lebensmitteln und ist ein hervorragendes Beispiel für ein ganzheitliches Projekt im Sinne der Nachhaltigkeit.
Der Preis wird gestiftet von der Stiftung der VNG – Verbundnetz Gas AG (VNG-Stiftung).
Einen weiteren Preis in dieser Kategorie erhält der Verein Mühlstraße 14 e.V. Der Verein ist Träger eines sozio-kulturellen Zentrums in der Mühlstraße und eines Seniorenbüros in der Eisenbahnstraße. Besonders bemerkenswert ist das seit vielen Jahren in den eigenen und sogar in die benachbarten Stadtteile ausstrahlende Engagement durch künstlerische Projekte, große Events oder die Unterstützung der Vernetzung vieler Akteure im Leipziger Osten.
Seit 2002 organisiert die „Mühlstraße“ das Stadtteilkulturfestival „OstLichter“. Dabei werden jedes Jahr im Herbst ca. 50 kleinere kulturelle Veranstaltungen so zu einer Reihe gefügt, dass alle Veranstaltungen eine größere Ausstrahlung und Wirksamkeit erhalten.
Mit dem Projekt „Kunstkoffer“ wird künstlerische Beschäftigung im wahrsten Sinne des Wortes in den öffentlichen Raum getragen – hier an den Stephaniplatz in Reudnitz.
Der bereits mehrmals durchgeführte „SonderpOSTen“ - eine Mischung zwischen Kunstmarkt, Stadtteilfest, Bürgerpicknick und Open-Air-Workshops – belebt den Lene-Voigt-Park auf besondere Art und Weise. - Dies sind nur Beispiele unzähliger Aktivitäten, die das soziale und kulturelle Leben im Leipziger Osten bereichert haben.
Der Preis wird gestiftet durch die Stadtwerke Leipzig GmbH.
Der Leipzig United F.C. ist ein integratives Projekt des Fußballfördervereins NETZwerk "blau-gelb" e.V., welches im Oktober 2013 gegründet wurde. Aktuell spielen in zwei Altersklassen rund 40 Kinder aus 15 Nationen im Alter von 8 bis 15 Jahren. Darunter befinden sich Asylbewerber, hier lebende Migranten, aber auch deutsche Kicker. Das Projekt ist für alle offen, richtet sich aber vor allem an sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche in Leipzig-Grünau. Dabei geht es nicht nur um sportliche Erfolge. Es geht auch im besten Sinn um soziales Lernen. Ihnen werden Werte und Normen vermittelt, die auch im Leben außerhalb des Fußballs von Bedeutung sind. Dazu zählen Leistungsbereitschaft, Toleranz und Verbindlichkeit.
In einer Welt, in der Wertschätzung in sehr hohem Maße durch schulischen Erfolg definiert wird, sind solche Erlebnisse für Kinder, die aufgrund ihrer sozialen Situation oft keine gleichwertigen Bildungschancen haben, eine nicht zu unterschätzende Stärkung.
Das Projekt ist dadurch ein wichtiger Beitrag zu gelebter Integration und der Verbesserung des sozialen Zusammenhalts.
Der Preis wird gestiftet durch die Sparkasse Leipzig.
Den Preis erhält in diesem Jahr das Deutsche Biomasse-Forschungszentrum (DBFZ). Bemerkenswerte Aktivitäten des DBFZ sind beispielsweise
- die Reduzierung der Anzahl der Stellplätze für private Pkw im Zuge einer Neugestaltung der Außenanlagen des Institutsgeländes,
- die Bereitstellung von 10 Dienst-Fahrrädern bei insgesamt nur 4 Dienstwagen,
- das Angebot eines Job-Tickets zur LVB-Nutzung für die Mitarbeiter,
- die Erstattung privat genutzter BahnCards, wenn sie auch für dienstliche Zwecke verwendet werden
sowie eine Reihe weiterer Maßnahmen.
Die Jury hat dabei vor allem das Zusammenwirken eines umfassenden Maßnahmebündels hervorgehoben, das dazu geeignet ist, die Nutzung umweltfreundlicher Verkehrsmittel zu fördern.
Der Preis wurde durch Ulf Middelberg, Sprecher der Geschäftsführung der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH überreicht.
Die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH, die nextbike GmbH und die Mobility Center GmbH (teilAuto) haben sich mit der Vergabe hochwertiger Sachpreise beteiligt.